1) Ich laufe für Deutschland
2) Motacilla alba - die Bachstelze
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08.05.2015
Das Hutzenbuch - Versuch einer Beschreibung eines kleinen Volks im Südwesten von Deutschland
Im Süden eines riesigen Berglandes, gewissermaßen auf dem Südbalkon, haust zurückgezogen ein scheues und liebenswertes Volk, sie nennen sich Hutzen. Der Lebensraum der Hutzen liegt auf einer Meereshöhe von 700m bis 1000m, der größte Teil der Fläche ist von Wald bedeckt. Dort findet der Besucher auch die meisten Bewohner, denn die Hutzen spielen am liebsten im Hochwald.
In der kalten Jahreszeit lieben die Hutzen ihren Kachelofen in der Stub. Abends oder wenn es schneit und stürmt, sitzen und lümmeln Männlein, Weiblein und Kinder auf der warmen Ofenbank, der "Kauscht", erzählen sich Geschichten und essen Hutzeln, das sind im Kachelofen gedörrte Birnenschnitze. Die Geschichten handeln meist von früheren Zeiten, sagenhaften Gestalten und Lebewesen des Hutzenwaldes.
Die Hutzen genießen den Winter mit allen Sinnen. Alle sind draussen im Schnee , sie fahren mit dem Hornschlitten den Berg hinunter, bauen Schneemänner und Schneehütten, machen Schneeballschlachten, sie rutschen auf Skiern den Hang hinunter, sie treiben also allerhand Hallodri. Kurz gesagt: Sie haben einen Riesenspaß.
Die Hutzen sind freundliche Menschen. So tragen beispielsweise die Männer ihre Frauen auf Händen ohne zu zögern über's Wuhr, das ist ein von den Hutzen vor langer Zeit angelegter Wasserlauf, durch den Wiesen bewässert werden.
Die Hutzenmänner lieben ihre Frauen, sie tun alles für ihr Wohlergehen. So küssen sie gewöhnlich ihren Frauen die Füsse. Sie machen sich ständig Gedanken darüber, wie sie ihre Frauen beglücken können, selbst hochbetagte Frauen werden von den Männern einmal im Jahr mit einer Schubkarre zum Hutzenmarkt gefahren, wo die Erzeugnisse des Hutzenwaldes zum Kauf angeboten werden.
Marktbesucher und Fans der Schubkarrenrennen säumen die Straßen und feuern die Männer an.
Auf ihrer Wanderung nach Südfrankreich hatten die Hutzen viele schwierige Situationen zu überwinden, z.B. mussten sie im sumpfigen Flachland ihre Karren aus dem Dreck ziehen. Da war jeder starke Arm nötig.
Nach Wochen der Schinderei durch das Tiefland zwischen den Bergketten des Schwarzwaldes und der Alpen erreichten sie einen großen See, den es nun zu überwinden galt. Als sogenannte Wälder wussten sie mit Holz umzugehen, und es war für sie nicht schwierig, Fahrzeuge für die Seefahrt zu bauen. sie zimmerten Flöße, fertigten Einbäume und machten sogar Baumstämme zu schwimmenden Wasserfahrzeugen. Einheimische schauten interessiert dem geschäftigen Treiben zu.
So gelangten sie alle ans andere Ufer.
das folgende Bild ist nur als vorläufig zu betrachten, das Bild vom Kiting ist noch in Bearbeitung.
Fortsetzung folgt...
am 14.Mai 2014
Ich bin Motacilla alba, die weisse Bachstelze und lebe in Villedieu/Vaucluse, also in Südfrankreich. Meine kleine Welt ist umgrenzt von einer alten Stadtmauer aus der Renaissancezeit. Ich wohne sozusagen "inter muros", wo sich alte und renovierte Gebäude aneinander lehnen. Die Menschen, die hier leben, schätzen diese Geborgenheit zwischen den Mauern und pflegen ihre Umgebung mit Hingabe.
Ich stehe auf einem Hausdach. Die Ziegel strahlen viel Wärme ab und locken Insekten an, die für mich ein leckeres Essen versprechen. Alle Häuser ringsum sind mit diesen alten von Hand geformten Ziegeln gedeckt.
von meinem Ausguck kann ich auf die Dachterrasse im Haus gegenüber blicken. Dort sehe ich immer wieder andere Gesichter, ich glaube, das sind Menschen, die Ruhe und Wärme dieser kleinen Welt lieben - so wie ich, Motacilla alba. Oder kommen die vielleicht meinet wegen? Heute sind zwei neue Wesen auf der Terrasse aufgetaucht.
Eben sind sie im Haus verschwunden. Ich glaube, da liegt was auf den Bodenfliesen, da muss ich doch gleich nachsehen, möglicherweise ist's was zu essen.
Ich mach mal einen Kontrollflug. Aus der Nähe kann ich das besser sehen.
Die Tür ist zu, vor den Menschen muss ich keine Angst haben. Aber was ist denn das? Da sitzt ja noch eine Bachstelze genau mir gegenüber! Achtung, Futterkonkurrenz! Angriff ist die beste Verteidigung!
Ich kooommmmeee!!!! --- Autsch!!! Der hat aber einen harten Kopf! Komisch ist das, ich komme kein bisschen weiter, aber...............
..ich probier's noch mal, jetzt im Sturzflug. Das ist schließlich mein Futterplatz. Hau ab!
Oh je, ich bin ganz erledigt, ich schau jetzt gar nicht mehr hin zu dem Dickschädel. Ein schöner Rücken kann auch entzücken.
Jetzt will ich doch endlich wissen, was da auf dem Boden liegt. Ich hab da ja schon öfter köstliches zum Futtern gefunden, die Menschen sind sehr großzügig.
oha! Da liegt ja was, mal probieren, ob's schmeckt.
Hmmm, nicht schlecht! Die Menschen haben ja wunderbare Sachen zum Essen. Aber satt werd' ich davon nicht, da muss ich mehr haben.
Ich fliege jetzt wieder zu meinem Ausguck auf's Dach, mal seh'n, vielleicht findet sich noch was saftiges, ein Käfer oder eine Mücke.
Von hier aus hab' ich doch den besseren Überblick, aber kontrollieren muss ich die Terrasse schon, vielleicht fliegt ja der andere weg und das Futter gehört wieder mir allein.
Auf meiner website zeige ich laufend Bilder aus meinem Alltag.
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